Glossar

Zöliakie

  • Typ: Definition

Entzündlicher Autoimmunprozess in der Darmschleimhaut.

Bei der Zöliakie, veraltet auch manchmal einheimische Sprue genannt, wird durch den Verzehr von Gluten, einem Eiweiß im Getreide, ein entzündlicher Autoimmunprozess in der Darmschleimhaut ausgelöst. Es kommt zu Schädigungen der Darmschleimhaut, die sich häufig aber nicht immer durch chronische Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Blähungen äußert. Die durch das Gluten ausgelösten autoimmunologischen Reaktionen führen zu einer starken Beeinträchtigung der Darmfunktion und Nährstoffaufnahme. Bei einer unbehandelten Zöliakie ist das Risiko, Darmkrebs zu entwickeln, deutlich erhöht. Die Zöliakie kann im Kindesalter aber auch erst im höheren Lebensalter auftreten. Der Großteil der Betroffenen Patienten mit Zöliakie zeichnet sich jedoch durch stumme, latente oder atypische Formen aus. Die Beschwerden können dabei vielfältig sein. Zu den atypischen Formen im Erwachsenenalter zählen bestimmte Hauterkrankungen wie die Vitiligo, Eisenmangelanämie, Infertilität, Arthritis, chronische Leberentzündung, andere Autoimmunerkrankungen, Osteoporose und viele andere. Für eine gesicherte Diagnose der Zöliakie ist eine Dünndarmspiegelung mit Entnahme einer Biopsie unabdingbar. Bei Diagnose ist die glutenfreie Ernährung die einzig mögliche Therapie. Sie muss lebenslang durchgeführt werden und kann bei konsequenter Umsetzung die akuten und Langzeitkomplikationen wie z.B. ein erhöhtes Darmkrebsrisiko zuverlässig verhindern.

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